Schüler:innen des Jahrgangs Q1 befassten sich im Religionsunterricht mit der Lehrerin Anna Schütte mit der Theodizeefrage
Die Frage danach, wie es sein kann, dass Gott existiert, wenn es so viel Unheil auf der Welt gibt. Mit Blick auf die Geschichte denken viele hier an Kriege und Zeiten, wie die des Holocausts.
Infolgedessen fuhren die Schüler:innen gemeinsam mit den Lehrerinnen Anna Schütte und Laura Engelhardt am 26. und 27. Januar nach Berlin, um dort im Bundestag am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus teilzunehmen.
Am Tag der Anreise wurde bereits das Jüdische Museum in Berlin besucht. Die Schüler:innen befassten sich näher mit dem Leid der Juden, dem Schicksal der Menschen während des Nationalismus und der dramatischen Geschichte. Hier erfuhr der Kurs in Führungen vieles über die Geschichte der Juden sowohl während der Zeit des Nationalsozialismus als auch über das Leben der Juden bis hin zur Gegenwart. Bilder, Fotos, Gegenstände und Kunstwerke im Museum versuchen, die Geschichte jüdischer Menschen zu erzählen und einen Einblick in die Gefühle und den Alltag der Menschen zu geben.
Das Museum brachte auch architektonische Besonderheiten mit sich: Die Wände waren schief, der Boden geneigt und die Flure wie ein Labyrinth. Es gab einen dunklen und beengten Raum, der das Gefühl der absoluten Enge hervorrief, und ein begehbares Kunstwerk, das die Schreie der Kriegsopfer zum Ausdruck brachte.
Mit den Eindrücken vom Vortag ging es am nächsten Morgen in Richtung Bundestag. Hier nahm die Gruppe nach einer kurzen Besichtigung des Bundestags an der einstündigen Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus teil.
Nach der Einführung der Bundespräsidentin Bärbel Bas erzählte dort die Zeitzeugin Rozette Kats von ihrem Leben, ihren Erfahrungen und Erlebnissen als Jüdin. Im Anschluss daran erzählte die Schauspielerin Frau Maren Kroymann die Geschichte von der lesbischen Jüdin Mary Pünjer, die während des Holocaust „nicht gestorben, sondern ermordet worden war“. Danach berichtete der Schauspieler Jannik Schümann die Geschichte des schwulen Karl Goraths, der wegen seiner sexuellen Orientierung von den Nationalsozialisten verfolgt und verhaften wurde, aber überlebte. Abschließend berichtete Klaus Schirdewahn über die Erfahrungen, die er in der Folgezeit des Nationalsozialismus machen musste, um der Gruppe der LGBTQ-Personen eine Stimme zu geben.
Im Anschluss daran hatte der Kurs die Möglichkeit, sich mit dem Politiker Dr. Jan-Niclas Gesenhues über den Anlass des Gedenktags als auch über das gesamte System des Bundestags zu unterhalten und spannende Einblicke zu bekommen.
Nach einer Mahlzeit im Paul-Löbe-Haus trat die Gruppe am späteren Nachmittag mit vielen bewegenden Eindrücken die Heimreise nach Ochtrup an.
Insgesamt ist wohl gewiss, dass die zwei Tage in Berlin bei dem Kurs in langer Erinnerung bleiben werden und der Tag des Erinnerns jetzt nochmal intensiver verstanden wird.
Ein Beitrag von Uta Vollenbröker und Marlene Volkery